Hitzeentwicklung im Auto
Hunde gehören zu hitzeempfindlichen Tieren und besitzen nur ein geringes Temperaturwohlfühlfenster. Bei Außentemperaturen von 22 bis 25 °C beginnen Hunde ihre körperlichen Aktivitäten zu reduzieren. Sie liegen dann lieber im Schatten und halten sich gerne auf kühlen Böden auf.
Hunde können kaum schwitzen. An den Pfotenballen und in die Nase sind einige Schweißdrüsen vorhanden. Hunde regulieren ihre Körpertemperatur ausschließlich über das Hecheln, die Wasseraufnahme und äußere Abkühlung, wie z.B. ein Wasserbad.
Unter Hitze leiden besonders Rassen, die ein dichtes oder langes Fell haben. Auch schwere Hunde sind davon betroffen. Hunde mit verkürzten Schnauzen und verkümmerten Atemwegen leiden ganz besonders bei warmem Wetter. Die Schnauzen sind zu klein bzw. zu kurz und die Nasenlöcher verengt. Die verkürzten Nasen können nur eine reduzierte Kühlung der Körpertemperatur gewährleisten. Somit kann nur zu wenig kühlende Luft eingeatmet werden.

Kurznasige Hunde haben große Probleme mit der Hitze
Deswegen dürfen an heißen Tag keine Hunde im Auto zurückgelassen werden. Die Sonne kann ein Auto in einen lebensgefährlichen Glutofen verwandeln. Die Wirkungen der Sonne und der geschlossene Raum der Autos wird immer wieder unterschätzt.
Der amerikanische Forscher Prof. Andrew Grundstein von der University of Georgia hat die Temperaturentwicklung über die Zeit in Autos untersucht. Die nachfolgende Tabelle gibt eine entsprechende Übersicht des rapiden Temperaturanstiegs.

Hitzeentwicklung im Auto über die Zeit.
Ab 40-41° C Körpertemperatur droht Hunden ein Hitzschlag, der u.a. zu einem Kreislaufzusammenbruch und Multiorganversagen führen kann. Dies kann dann für Hunde tödlich enden. Auch bei zunächst erfolgreich erscheinender Erstversorgung kann ein Hitzschlag Spätfolgen wie Nierenversagen und Gerinnungsstörungen hervorrufen.
Symptome eines Hitzschlages bei Hunden sind beispielsweise starkes Hecheln, erhöhte Körpertemperatur, Erbrechen, Zittern, Nervosität, Gleichgewichtsstörungen, rote Schleimhäute, schneller Puls, Speicheln, Koordinationsschwierigkeiten und Bewusstlosigkeit.
Entdeckt Ihr einen Hund alleine in einem Auto, kann schnelles Handeln lebensrettend sein. Prüft als erstes, ob der Hund auf seine Umwelt noch reagiert. Beispielsweise könnt Ihr an die Fensterscheibe klopfen. Bittet dann Umstehende um Mithilfe. Versucht den Fahrzeughalter ausfindig zu machen. Falls dies alles nichts hilft, ruft die Polizei an und bittet um Hilfe. Eine Dokumentation der Situation, der Außentemperatur und des zeitlichen Verlaufs ist auch hilfreich.
Bitte keine rapiaden Methoden wie z.B. das eigenständige Einschlagen von Autoscheiben anwenden. Als letzter Ausweg ist dies vorab mit der Polizei absprechen. Bedenkt immer, dass der Hund Euch nicht kennt. Evtl. reagiert dieser ängstlich und aggressiv. Der Selbstschutz hat immer Vorrang.

Als Sofortmaßnahme ist u.a. ungekühlte Wasser zu reichen.
Als Sofortmaßnahmen bei Überhitzungserscheinungen sollte der Hund in den Schatten gebracht und mit ungekühltem Wasser versorgt werden. Auch helfen nasse Tücher o.ä. die Körpertemperatur zu senken. Sicherheitshalber sollte der Hund danach immer zum Tierarzt gebracht werden.
Das Zurücklassen von Hunden im Auto ist moralisch und juristisch als fahrlässige Tierquälerei einzustufen. Falls Ihr doch mal das Auto (kurz) abstellen müsst, holt den Hund aus dem Auto und nehmt ihn mit oder bindet ihn draußen im Schatten an. Die meisten Geschäfte erlauben im Sommer die Mitnahme von Hunden in ihre Räume.